Psychosomatik und psychogene Störungen
Tanztherapie kann mit Hilfe rhythmischer und dynamisch
strukturierter Handlungsdialoge auf emotionale Blockierungen direkt affekt-motorisch einwirken. Gezielt vermittelte Körpererfahrungen vermögen synaptische Strukturen zu verändern, weil sie hirnphysiologischen Lernbedingungen entsprechen (Hüther 2006). So können somatische Erkrankungen, die durch Stress oder seelische Verletzungen erworben bzw. gewissermaßen „neuronal erlernt“ wurden, auch durch Tanztherapie zum Positiven beeinflusst werden. Die multimodale Ansprache sowie die Fokussierung auf das Körper-Raum-Rhythmus-Erleben wirken häufig wie ein Schonraum, in dem sich komplexes Erleben schnell entfaltet oder szenisch verdichtet. Im Vordergrund dieser Methode steht die Prozessorientierung in einem offenen Spielraum sowie eine körperfreundliche und positive Grundhaltung, die von
eigener bewegungsbezogener Selbsterfahrung und einer responsiven Haltung durch die Tanztherapeutin getragen ist.
Ziele
- Sensibilisierung der Selbstwahrnehmung und der Selbstbewusstheit
- Stabilisierung der Körpergrenzen
- Veränderung einer Bewertungshaltung sich selbst und anderen gegenüber
- Erhöhung der Körperzufriedenheit
- Förderung eines realitätsangemesseneren Umgangs mit dem eigenen Körper
- Schaffung eines Zugangs zu den (unbewussten) Körpergefühlen
- Steigerung der emotionalen Erlebnisfähigkeit
- Schaffung einer insgesamt erhöhten Bewusstheit für das gesamte Körperkonzept